Einführung und Konzeption | KunstOrt MünsterLand | 2016

Wie im Märchen: „Altes Stroh zu neuem Gold“

Im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens der 2011 erstmalig durchgeführten Reihe steht 2016 das komplexe Thema „Märchen“. Mit Magie bewältigt Rumpelstilzchen eine unlösbare Aufgabe: Stroh zu Gold spinnen. Kunst besitzt ebenfalls Magie und kann Dinge in neuem Glanz erstrahlen lassen. Davon ist das KünstlerinnenForum MünsterLand e.V. überzeugt und hat als Initiator und Projektträger eigene Künstlerinnen sowie alle Künstlerinnen und Künstler aus dem Münsterland aufgerufen, sich für die Teilnahme an dem Projekt zu bewerben. Ausgestellt werden die ausgewählten Werke an drei bedeutsamen Orten im Münsterland:

03.04. – 08.05.2016: Burg Hülshoff in Havixbeck
26.06. – 07.08.2016: Kloster Bentlage in Rheine
28.08. – 09.10.2016: LernWerk – ehemalige Textilfabrik Herding in Bocholt

Märchenwelten zwischen Fiktion und Realität

Stimmen der Jury: Kunstprojekt zeigt märchenhafte Positionen

Nina Dunkmann, Kuratorin der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, und Jan-Christoph Tonigs, künstlerischer Leiter des Kloster Bentlage in Rheine, kuratieren das Projekt. Gemeinsam mit Gerd Andersen, Leiterin und Kuratorin des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel, bildeten sie die Jury. Beworben haben sich insgesamt 69 Künstlerinnen und Künstler mit 129 Konzepten. Aus den eingereichten Konzepten, die neben einer Beschreibung des Vorhabens auch eine Visualisierung und Arbeitsproben bisheriger Werke beinhalten mussten, wählte die Jury final 49 Arbeiten von 41 Künstlerinnen und Künstlern aus. Dabei bestand zwischen den Juroren schnell Einigkeit und nur sehr wenige Ausarbeitungen gerieten in eine tiefere Diskussion, denn hinsichtlich der Bewertungskriterien standen vor allem drei Aspekte im Vordergrund: Der Bezug zum Thema Märchen, die Originalität der Idee und die künstlerische Qualität.

Bei den Inhalten sah sich die Jury nicht nur mit Schneewittchen, Dornröschen und den Gebrüdern Grimm konfrontiert, sondern auch mit Märchen von Hermann Hesse und Märchenstoffen aus anderen kulturellen Bereichen. Bezug auf ein konkretes Märchen wurde selten genommen, vielmehr richtete sich das Hauptaugenmerk auf das „Märchenhafte“ an sich, sprich auf Motive, die in vielen Märchen zum Tragen kommen. Einige ausgefallene Konzepte versprühten schon allein aufgrund ihrer Visualisierung eine märchenhafte Atmosphäre ohne ein offensichtliches Motiv aufzugreifen.

Zusammenfassend verspricht sich Jan-Christoph Tonigs atmosphärisch abwechslungsreiche, aber dennoch in sich stringente Ausstellungen.
„Das Faszinierende an Märchen für mich ist die unmittelbare Verbindung von Märchenwelten mit unserer Realität und wie geschickt um die Ecke gedacht Märchen diese Verbindung aufzeigen können. Da bei uns im Kloster Bentlage auch die Europäische Märchengesellschaft ihren Sitz hat, begegnet mir das Thema Märchen also sehr häufig. Daher war es keine Frage und ich habe nicht eine Sekunde gezögert bei dem Projekt als Kurator mitzuwirken und das Kloster Bentlage als Ausstellungsort vorzuschlagen.“

Das KünstlerinnenForum MünsterLand e.V. ist das Netzwerk für Künstlerinnen und Frauen in Kulturberufen in Münster und dem Münsterland. Aktuell nutzen 70 Künstlerinnen den kreativen Austausch und beziehen – auch über die Region hinaus – regelmäßig künstlerisch Position.


Das Projekt wird gefördert durch:


Das Projekt wird gefördert durch: